Wir produzieren gute Bildung: PraxisLernen
In Kirchdorf haben sich Schulen, Jugendhilfe- und Jugendberufshilfeeinrichtungen, Qualifizierungs- und Beschäftigungsträger des Stadtteils zu einem Netzwerk PraxisLernen zusammengeschlossen, um mit gemeinsamen Projekten, neuen Arbeitsansätzen und im Austausch der handelnden Personen ihre Kooperationen auszubauen und ihre Angebote an den Bedarfen der Menschen im Stadtteil auszurichten. Das Netzwerk PraxisLernen will einen Beitrag zu Verbesserung der Bildungschancen der Schülerinnen und Schüler leisten, die Attraktivität des Stadtteils erhöhen und ein Ort der Begegnung und Vernetzung der Bildungseinrichtungen und des lebenslangen Lernens sein.
Unsere Werte
Wir unterstützen einen Bildungsprozess, in dem die Jugendlichen in Schulen und Jugend(berufs)hilfeeinrichtungen durch praxis- und produktionsorientiertes Lernen befähigt werden, sich aktiv und selbstverantwortlich in einer komplexer werdenden Gesellschaft gleichberechtigt kulturell, sozial und beruflich zu verwirklichen.
Um die gesellschaftliche Teilhabe aller Jugendlichen zu ermöglichen, sollen von ihnen Qualifikationen erworben werden können, die einen erfolgreichen Zugang zum Ausbildungssystem und einer Gestaltung ihres Lebens ermöglichen – unter Berücksichtigung der sozialräumlichen Bedingungen und Potenziale der Region.
Wir wollen die Jugendlichen stärken in der gemeinsamen Verantwortung der regionalen Akteure, unter Einbeziehung der Jugendlichen, Eltern, Lehrkräfte, der lokalen Betriebe, der Hamburger Wirtschaft, der Arbeitsverwaltung und Behörden.
Unser Anspruch – Was wollen wir erreichen?
Aus unserer Sicht ist es wichtig, das Prinzip PraxisLernen als gleichgewichtigen Lernansatz und (Lern-)Erfolge erzeugenden, ganzheitlichen Lebensort neben dem ‚Sitzlernen‘ zu verankern. Lernen an realen Aufgaben als Angebot für alle Schüler und Schülerinnen und BesucherInnen von Jugendhilfeeinrichtungen wollen wir zum regelhaften Angebot in den beteiligten Schulen und Einrichtungen machen. Von der ersten Klasse an soll ein Angebot an produktionsorientierter, praxisnaher Bildung gemacht werden.
Die Diskussion um den Konzeptansatz Produktionsorientierung und PraxisLernen wollen wir weiter führen.
Wir verfolgen das Ziel, produktionsorientierte Bildungsangebote als integrale Bestandteile in das Konzept von Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen – als praktisches Lernen – einzubinden mit dem Verständnis von PraxisLernen als Element der Allgemeinbildung. Wir wollen die Erkenntnis bei den Schülern wachsen lassen, dass schulische Lerninhalte nicht in einem sinnfreien Raum stehen sondern integraler Bestandteil und Notwendigkeit bei der Lösung von praktischen Problem- und Fragestellungen sind.
Dabei sind unter ‚Produktionsorientierung‘ z.B. auch Musicalproduktion und -aufführung, Eventmanagement und Mediengestaltung, Dienstleistungen und auch Fertigungsprojekte zu verstehen.
Dieses Verständnis von PraxisLernen und Produktionsorientierung ist in den Kollegien, bei Eltern, Schülern und der sie umgebenden Öffentlichkeit zu verankern, um den Mehrwert zu vermitteln, der durch produktionsorientierte Bildungsangebote entsteht.
Wir schaffen erfolgreiche Projekte durch die gemeinsame Produktentwicklung, Auftragsakquisition und Vermarktung. Wir unterstützen uns gegenseitig als Projektpartner bei der Projektentwicklung, Mittelakquise und bei der Erprobung und Nutzung von Qualifizierungsbausteinen. Wir schärfen das Profil des Ansatzes PraxisLernen und Produktionsorientierung durch den gemeinsamen Erfahrungsaustausch. Durch die Kooperation vor allem mit Betrieben vor Ort gewinnen wir Auftraggeber, außerschulische Lernorte und konkrete Unterstützer für die Verbesserung des Übergangs von der Schule in den Beruf.
Wir entwickeln gemeinsame Strategien, wir übernehmen gemeinsam Aufgaben, wir stimmen die Maßnahmen, Konzepte und Qualitätsstandards unserer Institutionen miteinander ab, vermei den Doppelungen und stellen Synergieeffekte her.
Wir sehen die kulturelle Vielfalt auf den Elbinseln als Entwicklungschance und überprüfen im Sinne des Cultural und Gender Mainstreaming, ob die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen, Mädchen und Jungen, mit oder ohne Migrationsgeschichte bei der Entwicklung von Maßnahmen und Projekten berücksichtigt werden.
Die Leitgedanken der Elbinselpädagogik – vor allem das ganzheitliches Bildungsverständnis, Lebenswelt- und Kompetenzorientierung und Elternbeteiligung – bilden die Grundlage unseres konzeptionellen Ansatzes.
Unser Arbeitsstil
Wir denken über die Grenzen institutioneller Zuständigkeiten hinaus und nehmen verant wort lich Aufgaben in unserem Zuständigkeitsbereich wahr. Wir identifizieren gemeinsame Problemstellungen und entwickeln dafür zusammen Lösungen, ggf. auch indem wir gemeinsam Ressourcen einbringen. Die unterschiedliche Sicht- und Arbeitsweise der Netzwerkpartner aus verschiedenen Arbeitsfeldern sehen wir als Bereicherung.
Die Akteure verpflichten sich als Kooperationspartner zu einer offenen und wertschätzenden Zusammenarbeit, bei der aus Fehlern gelernt werden kann. Sie stellen die Menschen des Stadtteils selbst und deren Bedarf an attraktiven Bildungs- und Beratungsangeboten in den Mittelpunkt ihres Handelns.